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Top 5 außergewöhnliche und essbare Wildkräuter

Wissenswertes & Rezeptideen

Ob Salat, Suppe oder Sonntagsbraten – frische Kräuter verleihen leckeren Gerichten ihre ganz besondere Note. Klassiker wie Basilikum oder Rosmarin kennst du sicher schon, wie wäre es mal mit etwas außergewöhnlichem? Hier haben wir fünf Wildkräuter für dich, die ein besonderes Geschmackserlebnis versprechen und voller wertvoller Nährstoffe stecken.

28.2.2023 Lesezeichen setzen
Nahaufnahme von Blättern der Brunnenkresse.

Essbare Wildkräuter machen leckere Gerichte zu einem besonderen Geschmackslerbnis.

Dass Basilikum und Thymian für ein mediterranes Aroma sorgen und der Ingwer jedem Gericht eine angenehm milde Schärfe verleiht, hat wahrscheinlich jeder Kräuterliebhaber mit seinen Geschmacksnerven schon mal erleben dürfen. Doch kennst du auch Kapuzinerkresse, Schlüsselblume oder Waldsauerkraut? Die bei uns wild wachsenden Kräuter sind in der Küche und im Kochtopf eher unbekannt, deshalb jedoch nicht weniger lecker. Deshalb wollen wir diesen verborgenen Schätzen etwas mehr Aufmerksamkeit schenken: Wir haben uns fünf außergewöhnliche Wildkräuter einmal genauer angeschaut, die du zuhause im Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank selbst anbauen kannst. Lass dich inspirieren, was so alles großartiges in ihnen steckt.


Großaufnahme einer Löwenzahnblüte.

Als Unkraut verschrien, als Heilpflanze hoch gelobt – das wild wachsende Kraut ist des einen Leid und des anderen Freud. Doch in der gelbblühenden Pflanze mit dem imposanten Namen steckt auch ein echtes kulinarisches Multitalent. Vom Salat, über Suppe bis hin zum Tee, Smoothie, Sirup oder sogar Kaffeeersatz – der Löwenzahn ist in der Küche und auf dem Teller vielseitig einsetzbar und dazu noch vollgepackt mit wertvollen Nährstoffen. Das Korbblütengewächs enthält jede Menge Vitamin C und wertvolle Bitterstoffe. Wegen letzteren hat sich der Löwenzahn unter den Wildkräutern auch als Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden einen Namen gemacht. Wenn du die Wildpflanze mit den zackigen Blättern für deine nächsten kulinarischen Experimente einsetzen willst, ist der April, je nach Wetterlage, der beste Zeitpunkt den Löwenzahn zu ernten. Unser Tipp: Warte nicht zu lange, denn wenn es wärmer wird, wird der gelbleuchtende Blütenkopf zur Pusteblume.


Großaufnahme der Blüte einer Kapuzinerkresse.

Gelb, orange, rot, rosa – mit ihren leuchtend bunten Blüten ist die Kapuzinerkresse der Kräuterliebling vieler Hobbygärtner. Doch das Wildkraut ist nicht nur schön anzusehen, in ihm steckt noch viel mehr: Mit ihrem intensiven scharfen Aroma verleiht die aus den Anden stammende Pflanze leckeren Gerichten eine feurige Note. Besonders schmackhaft sind ihre kleingehackten Blüten zu Quarkspeisen, Kartoffeln und Salat. Und auch ihre Knospen versprechen einen delikaten Leckerbissen: Würzig eingelegt machen sie Kapern ernsthafte Geschmackskonkurrenz. Dazu steckt das Kraut voller wertvoller Nährstoffe wie Vitamin C und Magnesium. Neben ihren vielen Talenten auf dem Teller, wollen wir nochmal auf ihre vielseitigen Qualitäten im Garten zurückkommen: Die Kapuzinerkresse kann ihre Kräuterfreunde vor ungebetenen Gästen schützen, da ihr Duft von Ameisen und Schnecken gemieden wird. Unter Obstbäumen angepflanzt, verhilft sie sogar stolzen Bäumen zu einem üppigen Wachstum.


Großaufnahme der Blüten einer Schlüsselblume.

Ein Gaumenschmaus für Schmetterlinge und ein schmackhafter Hingucker für den Dessertteller: Die Schlüsselblume macht mit ihren goldgelben Blüten und ihrem honigsüßen Duft einfach gute Laune. Im Gegenteil zu anderen Kräutern ist das Primelgewächs für Süßspeisen ein kulinarisches Highlight. Neben süß kann die Schlüsselblume auch krautig-herb: Ihre jungen Blätter eignen sich roh als Salat oder gekocht als schmackhafter Spinatersatz. Die krautige Schönheit kannst du mit etwas Glück bereits ab Februar in lichten Wäldern und auf Wiesen entdecken, denn sie gilt als der erste Bote des herannahenden Frühlings. Kaum verwunderlich, dass ihr wissenschaftlicher Name Primula veris lautet, was übersetzt so viel wie „erste Blume im Frühling“ bedeutet. Aber bitte nicht pflücken, denn die Schlüsselblume steht unter Artenschutz. Und auch für die Wissenschaft ist das wildwachsende Kraut von besonderer Bedeutung: Als eine Art Modellorganismus dient die Schlüsselblume dazu, das Wohlbefinden von anderen Wiesenpflanzen und -kräutern zu erforschen.


Großaufnahme der Blüten des Gänsefingerkrauts.

Beim Gänsefingerkraut ist der Name Programm, denn vor allem die schnatternden, gefiederten Tierchen schätzen das Kraut als besondere Delikatesse. Und auch für uns Menschen ist das Gänsefingerkraut ein wahrer Gaumenschmaus: Seine zarten Blätter sind mild im Geschmack und eignen sich perfekt zu Gemüse, Salat oder im Smoothie. Auch was unter der Erde liegt, kann auf den Teller: Die Wurzeln lassen sich wunderbar zu deftigem Wurzelgemüse verarbeiten – perfekt als Beilage zum Sonntagsbraten. Auch dem Kräuterpfarrer Kneipp hat es das Gänsefingerkraut angetan, denn er schrieb dem gelbblühenden Kraut zahlreiche heilende Kräfte zu. Doch das ist noch nicht alles: Einem alten Volksglauben nach, soll der derjenige, der die Pflanze bei der Hochzeit im Schuh trägt, künftig das Sagen in der Ehe haben. Wer das Gänsefingerkraut für das heimische Kräuterbeet gewinnen will, der braucht ein sonniges Plätzchen und einen feuchten, nährstoffreichen Boden.


Großaufnahme der Blüten des Waldsauerklees.

Sauer macht lustig – so könnte das Motto dieses Krautes heißen, denn die Blätter des Waldsauerklees schmecken tatsächlich spritzig-sauer und erfrischend-zitronig. Eine wunderbare Geschmacksnote für herbe Kräuterlimonaden und frische Sommerdrinks. Sogar im Salatdressing macht der Waldsauerklee Essig und Zitrone ernsthafte Konkurrenz – probier’s doch einfach mal aus. Früher wurde die Pflanze in England aufgrund ihres markanten Geschmacks sogar lange Zeit kultiviert, bis sie durch den Sauerampfer etwas in Vergessenheit geriet. Die alten Griechen hatten mit dem Waldsauerklee erst einmal was anderes vor, als ihn genüsslich zu verspeisen. Aus dem wild wachsenden Kraut wurde Sauerkleesalz hergestellt, das gegen Flecken, zum Bleichen und Putzen verwendet wurde. Wenn du den Waldsauerklee bei dir einziehen lassen willst, dann ist ein schattiges Plätzchen die beste Wahl für sein neues Zuhause. Ob im Topf oder im Beet – generell ist er ein genügsamer Mitbewohner, der es neben etwas lichtärmer auch gerne kühl und feucht mag.


Kennst du noch andere außergewöhnliche und schmackhafte Kräuter? Lass es uns in den Kommentaren wissen!