Tonkabohne: die Königin des süßen Geschmacks
Wie südamerikanische Samen nicht nur unseren Nachspeiseteller erobern
Dunkel, mandelförmig und irgendwie verschrumpelt – äußerlich macht die Tonkabohne nicht so viel her. Ihre Schönheit steckt im Inneren: Wer die exotischen Samen probiert hat, berichtet von einer regelrechten Geschmacksexplosion. Wir haben uns den Newcomer im Gewürzregal mal genauer angeschaut – und geben dir Tipps für dein Rezept mit Tonkabohnen.
Exotisch, vielseitig und ein echtes Geschmackserlebnis: Die Tonkabohne glänzt in süßen und herzhaften Rezepten.
Früher im Geldbeutel – heute auf dem Teller
Eigentlich ist die Tonkabohne gar keine Bohne – bei dem exotischen Gewürz handelt es sich um die Samen, die in den Früchten des Tonkabohnen-Baums stecken. Nach monatelangem Trocknen und Fermentieren sind sie so weit, dass sie als mexikanische Vanille auf den Teller dürfen. Und der Tonkabohne sind beim Einsatz in süßen Rezepten keine Grenzen gesetzt: Gebäckteig, Puddings, Pralinen, Schokolade, Eis oder Marmeladen. Aber das Gewürz kann auch herzhaft: Sein unwiderstehliches Aroma harmonisiert mit Fisch, Fleisch, Kartoffeln und Cremesuppen.
Vor ihrer Karriere im Gewürzregal dienten Tonkabohnen in Venezuela als offizielles Zahlungsmittel. Doch die Königin des süßen Geschmacks nur im Geldbeutel zu verstecken, wurde ihren majestätischen Eigenschaften nicht gerecht: Die venezolanischen Frauen parfümierten ihr Waschwasser mit Tonkabohnen – und auch heute sind ihre duftenden Inhaltstoffe bei der Parfümherstellung begehrt. Was es sonst zu wissen gibt, verrät dir unser Faktencheck:
Das geheimnisvolle Innenleben der Tonkabohne
Über die genauen Inhaltsstoffe hüllt sich die Tonkabohne standesgemäß in vornehmes Schweigen. Was kein Geheimnis mehr ist: Die Tonkabohne enthält Kumarin. Der sekundäre Pflanzenstoff, der auch in verschiedenen Zimtsorten enthalten ist, sorgt für ihren betörenden Duft und das liebhafte Aroma. 100g Tonkabohnen enthalten folgende Makronährstoffe:
Makronährstoffe
- Kalorien: 467 kcal
- Eiweiß: 13 g
- Fett: 24 g
- Kohlenhydrate: 50 g
- Ballaststoffe: < 0,5 g
Wie kannst du die Tonkabohne für deine Rezepte verwenden?
Bei französischen Spitzenköchen sitzt die Tonkabohne bereits auf dem Thron der bedeutendsten Gewürzentdeckungen der letzten Jahre. Doch wenn du sie nun endlich für deine Küche erobern willst, was machst du dann mit der süßen Exotin? Hier hilft ein genauer Blick auf ihr vielseitiges Aroma: Blumig-süßlich mit Vanillegeschmack und einem Hauch Mandel.
Ob für festliches Gebäck oder das gewisse Extra bei deftigen Leckereien – die Tonkabohne kann (fast) alles. Probiere das exotische Gewürz doch einfach mal zu deinem Lieblingsrezept. Du kannst die dunkelbraunen Samen auf zwei Arten verwenden:
Bei vielen Rezepten kommt die Tonkabohne gemahlen zum Einsatz.
Tonkabohne fein Gemahlen
Tonkabohnen sind ähnlich wie Muskatnüsse sehr hart. Du kannst sie mit einer feinen Reibe pulverisieren und anschließend in warme oder kalte Speisen einrühren. Durch ihr kräftiges Aroma ist eine kleine Menge ausreichend.
Wiederverwendbar: Tonkabohne als Ganzes
Tonkabohnen sorgen auch als Ganzes für exotische Geschmackserlebnisse: Einfach ein bis zwei Bohnen in einem Liter Milch oder Sahne für etwa zehn Minuten kochen und über Nacht stehen lassen. Nach dem Aufkochen müssen die Bohnen nicht etwa entsorgt werden. Sorgfältig abgespült und gut getrocknet kannst du den Tonkabohnen bis zu zehn Mal ihr unverkennbares Aroma entlocken.
Hast du die Tonkabohne schon mal für deine Rezepte genutzt? Schreib uns deine Tipps und Erfahrungen in die Kommentare.