Rhabarber: Hochstapler-Gemüse mit süßer Rezeptvielfalt
Von der „Wurzel der Barbaren“ zu Barbaras Rhabarberkuchen
Die Gebirgspflanze aus dem Himalaya schießt hierzulande pünktlich zum Frühlingsbeginn aus dem Boden – als ob sie hier schon immer heimisch wäre. Was es mit dem vermeintlichen Obst auf sich hat, warum Rhabarberkuchen so gerne mit Schlagsahne serviert wird und eine leckere Rezeptidee, über die selbst Rhabarberbarbara staunen würde.
Wichtig für Rezepte mit Rhabarber: Nur die Stängel sind essbar.
Süße Nachspeise und charmanter Zungenbrecher
Ein Gemüse, das sich in vielen Rezepten als Obst ausgibt und damit auch noch Erfolg hat! Zumindest in mitteleuropäischen Gefilden, denn z.B. in Russland erntet der Rhabarber für seinen unverkennbaren herb-sauren Geschmack nur verächtliches Kopfschütteln. Wohingegen sich hierzulande Rhabarberkuchen-Fans bereits ab März in genüsslicher Erwartung die Bäuche reiben. Doch das vermeintliche Obst hat auch eine dunkle Seite: Die „Wurzel der Barbaren“ wie der Rheum rhabarbarum sinngemäß übersetzt werden kann, enthält Oxalsäure. Die ist für seinen typischen Geschmack verantwortlich, in der sehr hohen Dosis im Wurzelstock und den Blättern aber ziemlich giftig. Um aus dem Rhabarber dennoch eine Delikatesse zu zaubern, wusste Barbara sich für ihr berühmtes Kuchenrezept zu helfen: In Kombination mit Milchprodukten kann der Säuregehalt in den grün bis purpurroten Stängel reduziert werden. Und mit etwas Zucker verfeinert, wird der Rhabarber zur begehrenswerten Nachspeise – ganz ohne Zungenbrecher. Was das Frühlingsgemüse sonst noch so zu bieten hat, verrät dir unser Fakten-Check:
Als junges Gemüse kalorienarm und lecker
Jung, zart und mild – so haben echte Kenner ihren Rhabarber am liebsten. Wer nach Mitte Juni noch Gelüste nach den knackigen Stängeln verspürt, ist mit einer fruchtigen Alternative für das Kuchenrezept besser beraten, denn: Rhabarber, der danach geerntet wurde, ist ungenießbar – er enthält zu viel Oxalsäure. Das hat seinem Ruf besonders gesund und kalorienarm zu sein dennoch nicht geschadet, in 100 g rohem Rhabarber stecken:
Makronährstoffe
- Kalorien: 20 kcal
- Eiweiß: 0,6 g
- Fett: 0,14 g
- Kohlenhydrate: 1,36 g
- Ballaststoffe: 3,2 g
Mikronährstoffe
- Vitamin C: 10 mg/ 0,67 %*
- Vitamin K: 0,011 mg/ 15,71 %*
- Kalium: 287,00 mg/ 7,18 %*
- Magnesium: 11 mg/ 3,14 %*
- Calcium: 66 mg/ 6,6 %*
- Eisen: 0,35 mg/ 3,5 %*
- Zink: 0,13 mg/ 1,81 %*
Rhabarbersalsa-Rezept: Feurig-scharf statt zart und süß
Ob für Kompott, Kuchen, Torten oder Konfitüren – dass der Rhabarber so richtig schön süß sein kann, haben wir alle wohl schon einmal mit unseren Geschmacksnerven erleben dürfen. Doch das zarte Stangengemüse hat auch richtig Feuer: Als Salsa ist der Rhabarber einfach sagenhaft zu Fleisch, Fisch und Käse. Und das sind die Zutaten für unser Rhabarbersalsa-Rezept:
- 300 g Rhabarber
- 1 Stück Ingwer (2-3 cm)
- Knoblauchzehe
- rote Chilischote
- 50 g Zucker
- 75 ml Rhabarbersaft (ersatzweise Wasser)
- Salz
Unser Rezeptipp: Als Salsa ist der Rhabarber einfach sagenhaft zu Fleisch, Fisch und Käse.
Und so geht’s:
- Rhabarber waschen, Enden abschneiden und in dünne Scheiben schneiden.
- Ingwer und Knoblauch schälen und fein hacken. Chilischote waschen und den Stiel abschneiden. Die Schote samt den Kernen klein schneiden.
- Rhabarber mit Ingwer, Knoblauch, Chili, Zucker und Rhabarbersaft in einem Topf mischen und zum Kochen bringen.
- Das Ganze salzen und ohne Deckel bei starker bis mittlerer Hitze 8-10 Minuten kochen lassen, bis ein Mus entsteht. Dabei häufig durchrühren, damit nichts anbrennt.
- Zum Schluss mit Salz abschmecken, in ein Schälchen füllen und abkühlen lassen.
Fertig ist deine leckere Rhabarbersalsa, lass es dir schmecken!
Kennst du noch andere leckere Rhabarber-Rezepte? Lass es uns in den Kommentaren wissen.