Melatonin
Hüter des erholsamen Schlafes
Damit wir abends abschalten und zur Ruhe kommen können, schüttet unser Körper bei Anbruch der Dunkelheit Melatonin aus. Doch der im Volksmund als „Schlafhormon“ bezeichnete Botenstoff, kann durchaus mehr als müde machen.
Das „Schlafhormon“ Melatonin ist essenziell für unseren Schlaf.
Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das hauptsächlich in der Zirbeldrüse, einem Teil des Zwischenhirns, gebildet wird. Gemeinsam mit Cortisol regelt es unsere „innere Uhr“: den menschlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Wieviel des „Schlafhormons“ freigesetzt wird, hängt entscheidend davon ab, wieviel Licht von den Augen registriert wird. Entsprechend ist tagsüber die Melatonin-Produktion weitgehend gehemmt, während sie mit Einbruch der Dunkelheit wieder ansteigt – und das macht sich nicht nur mit Gähnern und schweren Augen bemerkbar: Unser Körper richtet sich durch das Absenken von Körpertemperatur, Blutdruck und Energieverbrauch auf den Schlaf ein. Zwischen 1 und 3 Uhr nachts haben die Melatonin-Konzentrationen im Blut ihre Höchstwerte erreicht, bevor sie bis zum Morgen wieder absinken. Da die Ausschüttung des „Schlafhormons“ vom Tageslicht abhängig ist, ist es auch kaum verwunderlich, dass wir im Winter früher schläfrig und energieloser sind als an langen Sommertagen.
Melatonin trägt jedoch nicht nur dazu bei, die Einschlafzeit zu verkürzen, sondern regt auch unser Immunsystem und wichtige Regenerationsprozesse an. Zudem beeinflusst das „Schlafhormon“ Gedächtnis- und Lernfunktionen sowie die Ausschüttung von Sexualhormonen.
Je älter, desto weniger Melatonin
Mit zunehmendem Lebensalter nimmt die Melatonin-Produktion ab, was häufig Ein- und Durchschlafprobleme mit sich bringt. Aber auch Stress und zu lange Lichtphasen am Abend (z.B. durch Fernsehen, Mobilgeräte, Schlaflichter) haben einen ungünstigen Einfluss auf den Melatonin-Spiegel. Ein Anreiz mehr, das Handy abends wegzulegen und anstelle einer neuen Serie mal wieder ein gutes Buch anzufangen.
Gut zu wissen
Melatonin wird aus dem Hormon Serotonin gebildet. Ausgangsprodukt für die Bildung von Serotonin ist die Aminosäure Tryptophan, die in vielen Lebensmitteln wie z.B. Käse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Eiern, Fleisch und Bananen zu finden ist. Auch das „Schlafhormon“ selbst ist in einigen Lebensmitteln wie Sauerkirschen und Walnüsse enthalten – meist jedoch in sehr geringen Mengen.