Brennnessel: Wirkungsvolles Wildkraut & schmackhafter Alleskönner
Warum das Kraut so viel mehr als brennen kann
Eine Einheimische mit Superkräften, die dennoch von vielen Hobbygärtnern gemieden wird: die Brennnessel. Das Kraut glänzt nicht nur als wohltuender Tee, auch in vielen Rezepten ist sie ein echter Gaumenschmaus. Welche besonderen Wirkungen ihr nachgesagt werden und was du sonst noch alles mit der Brennnessel anstellen kannst.
Die Brennnessel hat eine lange Tradition als wirkungsvolle Heilpflanze und schmackhafte Kräuterbeilage.
Wuchernde Heilpflanze mit Geschmack
Die Brennnessel – vielen Hobbygärtnern ein Dorn im Auge, denn sobald der Frühling beginnt, wuchert das Wildkraut aus allen Löchern. Und das sogar bis zu 150 cm hoch. Doch um ihre wahren Qualitäten zu erkennen, lohnt sich ein genauerer Blick. Aber am besten nur schauen und nicht anfassen, denn: Zum Schutz gegen Fressfeinde besitzt die Pflanze auf der Oberfläche ihrer Blätter und auf dem Stängel Brennhaare, die bei Kontakt die Haut reizen. Das Wildkraut kann aber noch viel mehr als nur brennen: Die Brennnessel – die du übrigens meist nur selbst pflücken und nicht kaufen kannst – verbirgt in ihrem Inneren zahlreiche Wirk- und Aromastoffe, die die Königin der Wildkräuter trotz manch unangenehmer Begegnung zu einer vielseitigen Heilpflanze und einem geschmacklichen Multitalent machen.
Ein Kraut für jede Gelegenheit: Rezeptvielfalt mit Brennnesseln
Ob als Tee, verfeinert mit Cranberry, bei Blasenbeschwerden, als Ersatz für Spinat, im Smoothie oder als Pesto – mit ihren tausend leckeren Verwendungsmöglichkeiten könnte die Brennnessel ganze Rezeptbücher füllen. Und auch in der Kosmetik, zum Ostereierfärben oder als Textilfaser glänzt das aromatische Wildkraut mit zahlreichen Talenten. Doch bevor sie in den Kochtopf oder auf den Teller kommt, wollen wir wissen, was in der Heilpflanze eigentlich genau steckt. 100 g rohe Brennnesseln enthalten:
Makronährstoffe
- Kalorien: 48 kcal
- Eiweiß: 7,4 g
- Fett: 0,6 g
- Kohlenhydrate: 1,3 g
- Ballaststoffe: 3,1 g
Mikronährstoffe
- Vitamin C: 333 mg/ 303 %*
- Vitamin B6: 0,16 mg/ 10
- Vitamin E: 0,8 mg/ 6,2 %*
- Magnesium: 80 mg/ 22,9 %*
- Calcium: 713 mg/ 71,3 %*
- Eisen: 4,12 mg/ 41,2 %*
- Zink: 1,02 mg/ 9,3 %*
Eierfärben mit Brennnesseln – so geht’s
- Frische Brennnesseln sammeln und gründlich abwaschen.
- Brennnesseln in kleine Stücke schneiden und in einen Topf legen.
- Wasser auffüllen, alles zum Kochen bringen und etwa eine Stunde lang köcheln lassen.
- Brennnesseln herausnehmen und Sud abkühlen lassen.
- Eier in das Brennnesselwasser legen, eine Stunde einweichen lassen, herausnehmen, trocknen lassen – und fertig!
Die verborgenen Kräfte des Gärtnerschrecks: Wirkungen der Brennnessel
Wohl noch viel eindrucksvoller als die Karriere der Brennnessel als schmackhafte Zutat in allerlei Rezepten, sind ihre Qualitäten als Heilpflanze. Schon seit Jahrtausenden wird das Wildkraut auf der ganzen Welt für ihre gesundheitsfördernden Kräfte bewundert – allen voran die wohltuende Wirkung der Brennnessel bei Nieren- und Blasenbeschwerden. Und so wird die Brennnessel als traditionelles pflanzliches Arzneimittel verwendet:
Die Brennnessel ist für ihre wohltuende Wirkung bei Nieren- und Blasenbeschwerden bekannt.
Anwendung und Wirkung der Brennnessel
Als wirkungsvolle, pflanzliche Arznei werden die getrockneten Blätter, das getrocknete Kraut – bestehend aus Stängeln und Blättern – und die Wurzeln der Brennnessel verwendet. Dabei kommt das Wildkraut traditionell zum Einsatz zur
- unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden.
- Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege.
- Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß.
- Linderung leichter Gliederschmerzen.
- äußerlichen Behandlung von Hautekzemen.
Kennst du noch weitere spannende Fakten über die Brennnessel? Lass es uns in den Kommentaren wissen.